Nächtlicher Bergeeinsatz am Hocharn in Rauris

Am 30.12.2022, gegen 10:00 Uhr vormittags, startete eine dreiköpfige, tschechische Schitourengruppe vom Naturfreundehaus Kolm Saigurn aus, eine Schitour auf den Hocharn mit 3254 Meter Seehöhe.
Gegen 14:30 Uhr beschlossen die Alpinisten in einer Höhe von rund 2800 Meter, aufgrund des stürmischen Windes sowie der fortgeschrittenen Tageszeit, umzukehren.
Im Zuge der anschließenden Abfahrt stürzte die 44- jährige Tschechin aufgrund der wechselnden Schneeverhältnisse im Bereich des Pilatuskees – Erfurter Steig in einer Seehöhe von ca. 2500 Meter und zog sich dabei schwere Verletzungen im Bereich des Unterschenkels zu.
Die Tourengeher verständigten daraufhin um 15:07 Uhr mittels Euronotruf die Landesleitzentrale der Polizei und setzten somit die Rettungskette in Gang.
Ein Bergungsversuch des verständigten Notarzthubschraubers „Alpin Heli 6“ musste aufgrund des starken Windes abgebrochen werden, wodurch eine terrestrische Bergung der Tourengeherin durch die Bergrettung Rauris eingeleitet wurde.
Durch Beamte der Alpinpolizei Zell am See wurde zur Unterstützung und Mannschaftstransport der Hubschrauber „Libelle Salzburg“ der Flugeinsatzstelle Salzburg sowie „Libelle Tirol“ der Flugeinsatzstelle Innsbruck angefordert.
Während auch für den Hubschrauber „Libelle Salzburg“ durch den stürmischen Föhnwind keine Möglichkeit bestand, Bergretter auch nur in der Nähe der Verletzten abzusetzen und sich die Bergretter zwischenzeitlich im Aufstieg zu der Schitourengruppe befanden, gelang es der Besatzung des sehr leistungsstarken Hubschraubers AS B3e „Libelle Tirol“ trotz des sehr starken Windes und der eingebrochenen Dunkelheit durch eine fliegerische Meisterleistung die schwerverletzte und seit zwei Stunden auf Hilfe wartende Alpinistin zu bergen.
Die Verunfallte wurde in weiterer Folge unverzüglich durch die Besatzung der „Libelle Tirol“ direkt in das Tauernklinikum Zell am See zur ärztlichen Behandlung geflogen.
Die Bergretter aus Rauris erreichten gegen 18:20 Uhr die sich in der Abfahrt befindlichen Begleiter auf rund 2300 Meter und konnten die beiden unverletzten, gut ausgerüsteten Bergsportler sicher ins Tal begleiten.
Dank der ausserordentlich guten Zusammenarbeit der Rettungsorganisationen und der eingesetzten Hubschrauberbesatzungen von „Alpin Heli 6“, „Libelle Salzburg“ und „Libelle Tirol“ konnte der Verletzten ein stundenlanger nächtlicher terrestrischer Abtransport erspart werden.
Ein Dank gilt hier auch den Mitarbeitern des Sonnblick Observatoriums, die einen Antransport der Bergretter zumindest auf eine Seehöhe von 1900 Meter mithilfe der Materialseilbahn des Observatoriums ermöglichten.
Im Einsatz befanden sich darüber hinaus 23 Bergretter aus Rauris sowie ein Bergrettungsarzt aus Kaprun, Beamte der AEG und Polizei.

Bericht/Fotos: ÖBRD Rauris

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